Ohne Wissen und Sachverstand ist Tierschutz schädlich!

Die Bielefelder Kastrastionsstudie

Immer wieder erleben wir, dass Tierheime uns bitten die bei ihnen einsitzenden Herdenschutzhunde auf unsere Webseite zu setzen. Meist lehnen wir es ab, da uns die genauen Beschreibungen über das Wesen fehlen und die Tiere kastriert sind oder werden sollen. Wir stoßen auf jede Menge Unwissen über die Rasse und falsches Handling in vielen Tierheimen. Eine Fehlvermittlung ist dann die Folge und der HSH wird häufig genug zum Wanderpokal. Aufklärung von unserer Seite, die wir ständig Seminare besuchen und uns weiter bilden, ist häufig nicht erwünscht.Fast hat es den Anschein, dass mangelndes Wissen und Sachverstand eine weit verbreitete Voraussetzung für Tierschutz sind. So wird z.B. lustig drauf los kastriert, ohne sich Gedanken über die Folgen eines so schwerwiegenden und nicht zu revidierenden Schrittes gemacht zu haben. Da werden, egal welchen Alters und Geschlechtes, alle Hunde so schnell wie möglich kastriert.Fazit: Es findet eine Verstümmelung der Hunde statt, die im Tierschutzgesetz als verboten verabschiedet wurde.Die Argumentation einer unkontrollierten Vermehrung mit einem unkastrierten Hund ist eine böswillige Unterstellung und eine besondere Form der Entmündigung von Menschen, die Tieren aus dem Tierheim ein Zuhause geben wollen. Diese Menschen haben ein Recht auf einen intakten Hund, der einen natürlichen Hormonhaushalt hat und sein Wesen beeinflusst. Ein gebrauchter Herdenschutzhund hat eine größere Vermittlungschance, den richtigen Menschen für sich zu finden, wenn er sein natürliches Wesen zeigen kann.Über die Risiken und Nachteile auf das gesunde Wachstum und Auswirkungen auf das Wesen durch Kastration schreiben Frau Dr. Dorit Federsen-Petersen, Frau Dr. Niepel und Dr. Udo Ganzloßer detailliert. Wer mehr über Kastration bei Caniden wissen möchte, sollte die oben genannten Experten für Haustiere zu Rate ziehen und deren Veröffentlichungen verfolgen.Wir fragen uns immer wieder, warum bei dem chronischen Geldmangel der Tierheime und vieler Tierschutzorganisationen soviel Geld in die sinnlosen Kastrationen investiert wird. Diese sind teuer und ein Verstoß gegen das gültige Tierschutzgesetz.Oft soll auch eine Verhaltensänderung über eine Kastration bezweckt werden. Speziell die Kastration von großen Hunden wie die eines Herdenschutzhundes ändert nichts am territorialen Verhalten und seinem Schutztrieb, da dieses genetisch bedingt ist.Weiterhin werden die Hunde häufig kastriert, obwohl sie noch nicht erwachsen sind. Selbst in den USA ist man inzwischen anderer Meinung darüber.Einige Trainer und Tierärzte empfehlen immer wieder die Kastration als Allheilmittel bei Erziehungsproblemen. Hier sind die Hundeführer in Frage zu stellen, die sich entweder eine falsche Rasse ausgesucht haben oder zu faul sind, einen selbständigen Hund sicher zu führen. Wer einen 100% willigen Hund haben möchte, der auf Knopfdruck tut was sein Besitzer möchte, sollte sich einen Plüschhund auf einem Rollbrett anschaffen. Denn ein Tier ohne Willen ist eine leere Fellhülle.Frau Dr. Niepel hat eine Kastrationsstudie erstellt und informiert wie auch Dr. Ganzloßer in den entsprechenden Seminaren detailliert über die Auswirkungen eines Eingriffs wie einer Kastration. Die Kosten eines Seminars sind ungefähr Deckungsgleich mit den Kastrationskosten für einen Hund.Wenn mehr Tierschützer diese Seminare besuchen würden, so blieb vielen Hunden ein Leben als Invalide erspart.Unser Verein vermeidet die Aufnahme von männlichen Herdenschutzhund-Kastraten, die vor dem 6. Lebensjahr kastriert wurden, da sie laut unseren Erfahrungen fast alle Auffälligkeiten im Sozialverhalten gezeigen. Günther Bloch berichtet in seinen Ausführungen zum Toscana Projekt von ähnlichem Auffälligkeiten bei Kastraten. Wir sind uns darüber im Klaren, dass dieser Artikel zu einem Aufschrei bei den Tierschützern führen wird, aber vielleicht bewirken wir ja auch, dass einige Tierschützer sich mehr Wissen aneignen und sich schlau machen, bevor sie diesen endgültigen Schritt der Amputation von Geschlechtsorganen durchführen.Im Sinne des Tierschutzes bitten wir um Umsetzung von Wissen und Sachverstand!

Eleonore Rösner

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