Eine Abrechnung mit der Wolfsromantik
Das Wort Natur ist wahrscheinlich nur den Tieren ein Begriff, weil sie ihr Hirn zum Überleben benutzen und sich nicht in Phantasien verrennen.
Elektrozäune schrecken vielleicht Jungwölfe anfänglich ab. Ein adulter Wolf ist schlau genug über den Zaun zu springen, auch wenn er hoch ist. Sie können ihn untergraben, um an die Beute zu kommen. Häufig ist auch die geographische Lage des Weidegebietes, wie Hänge, Deiche, Wälle einfach nicht mit Zäunen zu schützen. Da wird die Erhöhung einfach mal als Absprungrampe vom Wolf benutzt.
Weiterhin sind Wölfe Militärstrategen, wo auch eine U.v. Leyen zu ihrer Zeit als Verteidigungsministerin noch etwas hätte lernen können. Sie setzen nämlich eine Herde gezielt in Panik, so dass diese die Zäune einfach umrennen. Ein Elektroschlag ist immerhin harmloser als von einem Wolf gefressen zu werden. Das weiß auch ein Schaf.
Hat man als Landwirt ein gestandenes Wolfrudel am Standort, so ist es fast unmöglich diese Weidetiere ausreichend vor dem zu bewahren, was Landwirte dann täglich zu sehen bekommen.
Wo bleiben die Tierschutzuschis, die ständig bei FB posten, dass das Osterlamm nicht gegessen wird?
Viele Lämmer oder Kälber haben nicht einmal die Chance das Licht der Welt zu erblicken, wenn ein Wolfsrudel Hunger hat. Da bleibt das Lamm im Geburtskanal stecken, weil das Schaf flüchten muss, oder es wird beim Geburtsvorgang getötet . Die reine Stallhaltung wird von den Naturschützern zu Recht kritisiert, ist aber auch teurer und arbeitsintensiver. Der Endpreis für ein Stück Fleisch ergibt sich aus der teuren Haltung, den teuren Arbeitskräften, den behördlichen Auflagen und der Erpressung durch die Fleischhändler, die im Auftrag der Großindustrie handeln.
Selbst Rinder und Pferde gehören zum Speiseplan eines Wolfes. Insbesondere, wenn Jungtiere ernährt werden müssen. Der Wolf hat kaum Verluste eines Wurfes auf Grund von
mangelnden Feinden. So können die Rudel ungehindert wachsen, sich fröhlich vermehren und dann neue Territorien besetzen. Neben dem finanziellen Verlust eines Weidetieres für den Landwirt, ist der Anblick der teilweise noch lebenden und brutal zugerichteten Weidetiere nicht sehr ermunternd. Gute Landwirte haben nämlich durchaus einen emotionalen Bezug zu ihren Tieren und zählen nicht nur die Ohrmarken.
Ich vermisse den Aufschrei der Tierschützer!! Oder ist das Leben eines Weidetieres nicht wertvoll genug?
Schauen wir uns mal die Argumentation von Wolfsromantikern bezüglich von Pferden an. Da heißt es von den Wolfsromantikern doch glatt: Wer sich ein Pferd als Hobby zulegt ist auch für die teure Absicherung selbst zuständig. Unterstellt wird dabei, dass jeder Pferdehalter automatisch über Millionen verfügt.
Das trifft sicher nur für die Ponyhaltung der Frau v.d. Leyen zu!!!
Ja, Pferde sind im Unterhalt sehr teuer, aber diese Pferde werden von ihren Haltern meist geliebt und über Jahrzehnte medizinisch betreut und mit ausreichend Futter versorgt.
Da macht es keine Freude morgens mit den Kindern die Ponys auf der Weide zu begrüßen, wenn diese schwer verletzt und blutend um ihr Leben ringen.
Vielleicht haben die Wolfsromantiker so etwas noch nicht gesehen?
Was unternimmt man von politischer Seite zum Schutz der Weidetiere?
1. Die Bundesländer bieten nach erfolgten und nachgewiesenen Tötungen von etlichen Weidetieren bei Rindern und Pferden eine finanzielle Unterstützung beim Kauf von wolfsabweisenden Zäunen in Form von Billigkeitsleistungen, d.h. ein rechtlicher Anspruch besteht nicht. Die Förderung von Zaunmaterial für Schäfer besteht schon seit einigen Jahren. Aber nur wenn noch genügend Geld im Topf ist.
2. Diese Zäune sind aber z.B. von einem Schäfer nur bedingt einsetzbar, da die meisten Betriebe kaum Mitarbeiter auf Grund des mangelnden Gewinns bezahlen können. Es ist für eine Schäferin z.B. kaum möglich diese schweren Netze ständig auf und abzubauen auf Grund des Gewichtes. Ganz zu schweigen von den vielen Formularen, um überhaupt eine finanzielle Unterstützung zu bekommen. Firmen, die die wolfsabweisenden Zäune anbieten, schießen wie Pilze aus dem Boden. Ein neues Geschäftsmodell wurde entdeckt.
3. Wenn dann erfolgreich ein Wolf mehrere Weidetiere getötet hat, dieses auch nachgewiesen werden kann, wird dann nach bürokratischem Aufwand schleppend ein finanzieller Ausgleich gezahlt. Die vielen Fehlgeburten und verletzten Tiere sind natürlich nach einem Angriff auf Weidetiere immer die Sache des Landwirtes. Auch hier sind die Entschädigungszahlungen sehr unterschiedlich. Niedersachsen zahlt z.B.
für ein Pferd nur die Summe von 5000,- €, inkl. tierärztlicher Leistung, falls das Tier überlebt. Der Klinikaufenthalt für ein verletztes Pferd geht aber schnell in astronomische Höhen.
• Ist es eine Verschwörungstheorie, dass man die Landwirte mit ihren Weidetieren ausrotten will? Bei den vielen Widrigkeiten wundert es nicht, dass immer mehr Weidetierhalter aufgeben. Zurück bleiben die Massentierhaltungen, die besser steuerbar und erpressbar sind.
• Werden Landwirte bewusst in den Ruin getrieben, um die Enteignung schneller voran zu treiben?
• Möchte man uns zwingen die Weidetierhaltung völlig aufzugeben, um mehr Platz für sogenannte Insekten Fabriken zu haben?
• Dazu passen auch die dilettantischen TV Clips über Maden, die man bequem zu Hause züchten kann als Proteingrundlage des täglichen Essens. Fröhliches Madenfressen?
• Mögliche Antwort wäre, dass man es dann leichter hat die Menschheit gezielt zu vergiften, da es kein anderes Fleisch mehr gibt oder es nicht mehr bezahlbar ist. Erinnerung an den Film „Soylent Green“ kommen auf, wo Menschen die verarbeiteten Leichen ihrer Mitmenschen in Form von Pillen als Nahrung zu sich nehmen.
Welche Pseudohilfe wird noch seitens der Politik angeboten um Weidetiere zu schützen?
Da ist der finanziell unterstützte Einsatz von Herdenschutzhunden. Diese sehr wehrhaften Hunde werden bei einer sogenannten Zertifizierung gefördert. Die auserkorenen Experten bieten die Hunde ab 5000 Euro an. Über die sogenannte Zertifizierung gibt es auch keine fundierten Richtlinien, sondern diese werden von den selbst ernannten Experten lediglich proklamiert. Kaum einer dieser Experten kennt sich tatsächlich mit diesen Hunden aus. Ebenso sind die Käufer der Hunde häufig völlig unerfahren im Umgang mit diesen Hunden und werden nach dem Verkauf sich selbst überlassen.
Da werden Welpen z.B. einfach in eine Herde voller Schafe gepackt und müssen sich gegen Mutterschafe wehren, die ihre Lämmer schützen. Die Welpen werden geboxt, getreten und sind voller Angst. Wenn sie dann größer werden und sich ihrer Kräfte bewusst sind, kommt es zu Attacken gegen die zu schützenden Weidetiere.
• Verliert dieser Hund nicht gleich sein Leben, wird er in ein Tierheim abgeschoben oder an sich selbst überschätzende Privatleute verkauft
Da outen sich Schäfereien mit Kangalmischlingen im Fernsehen mit ihrem ganzen Unwissen über die Aufzucht und Haltung von Herdenschutzhunden. Da knallen 8 wöchige Welpen 5 bis 6 x in Elektrozäune und das Ergebnis soll dann Zaunsicherheit sein. Auf jeden Fall hat der Welpe gelernt, dass wenn er sich lange genug einen Stromschlag verpassen lässt, er dann endlich aus dem Netz flüchten kann.
• In diesem TV Report wurde die gesamte Unfähigkeit des Schäfers demonstriert als auch noch zwei Hündinnen vor laufender Kamera einen Sexualstreit austragen und nur durch die Hilfe des Filmteams getrennt werden konnten. So sehen die Experten also aus!!
Kaum wurde dieser Report ausgestrahlt, sprießen nun die selbst ernannten Experten von Herdenschutzhunden aus dem Boden. Schließlich geht es darum Geld zu machen auf dem Rücken von Hunden. Es lockt das Geld durch die gesteigerte Nachfrage. Es wird nicht gefragt wie viele von diesen vermehrten Hunden auf der Strecke bleiben, weil sie genetisch einfach nicht geeignet sind für selbstständiges Arbeiten. Hinzu kommt auch hier die Herdenschutzhund-Romantik mit fehlender Fachkompetenz der Vermehrer.
• In einem Wurf hat man unterschiedliche Charaktere. Ein wesensschwacher Welpe wird sicher nicht besser, wenn er von adulten Weidetieren getreten und gejagt wird. Auch der Einzelgänger unter den Welpen ist häufig nicht geeignet, da er mit den anderen Hunden keine gute Sozialgemeinschaft eingehen wird und somit für den Schutz völlig untauglich ist. Schutz der Herde bedeutet Teamarbeit.
• Arbeitshunde aus den Ursprungsländern kommen mit unserer dichten Besiedelung und den damit verbundenen Reizen und Anforderungen nicht zurecht. Die Unterscheidung für wichtige und unwichtige Reize ist für die ursprünglichen Hunde sehr mit Stress verbunden. Da werden bei der vermeintlichen Gefahr durch Spaziergänger mit Haushunden auch mal die Zäune verlassen und Angriffe auf die Haushunde ausgeübt.
• Je mehr nach Schutz gefragt wird, desto mehr werden verschiedene Rassen aus den Ursprungsländern eingeführt und als das Optimum angeboten, wie z.B. den Estrella aus Portugal. In Portugal haben wir nur noch wenige arbeitende Hunde an den Herden, reinrassige Estrella sind hauptsächlich bei Ausstellungen zu finden. Ein solcher Hund ist jedoch auf Grund des epigenetischen Effektes meist nicht mehr zum Arbeiten geeignet. Also werden wieder gezielt Notfälle produziert, da die Nichteignung als Arbeitskraft bei Minimum 50 % liegt.
Außer Acht gelassen werden beim Verkauf häufig die geographischen Besonderheiten, die Größe der zu bewachenden Fläche und die Anzahl der zu schützenden Weidetiere. Eine gewissenhafte Betreuung der HSH durch den Verkäufer über einen langen Zeitraum findet meist nicht statt.
Da wundert es dann auch nicht, wenn ein einzelner HSH sehr schnell zum Wolfsfutter wird oder dieser bei einem Wolfsrudelübergriff das Weite sucht. Auch Herdenschutzhunde sind keine Suizidkandidaten.
Wohin also mit den arbeitslosen HSH?
Ein Platz als Familienhund mit großem fest eingezäunten Grundstück und sehr toleranten Nachbarn nebst hoch qualifizierten Hundehaltern mit viel Geduld lässt sich nur schwer finden. Entweder landen diese Hunde gleich auf dem Tisch eines Tierarztes oder sie hocken ein Leben lang in Tierheimen.
Wo ist hier der Aufschrei der Tierschutzuschis, die alles retten und sogar noch die Einfuhr solcher Hunde fördern?
Hat sich ein Landwirt entschlossen einen HSH einzusetzen, muss er diesen mit entsprechendem Zeitaufwand und Gebrauchsanweisung in seine Aufgabe zum Schutz der Weidetiere einführen. Man kann nicht einfach einen HSH in eine Schafherde setzen und erwarten, dass er zuverlässig arbeitet. Das ist fast so als wenn man einen Säugling im Kinderwagen in der Uni abliefert und nach 3 Jahren mit einem Doktortitel wieder abholen will.
Erschreckend ist auch, wie viele Landwirte die schlechtesten Tiere an andere Landwirte verkaufen und sich dann dezent zurückziehen, wenn es zu Übergriffen dieser Hunde auf die zu schützenden Weidetiere kommt.
Dieser Artikel soll die komplexe Problematik rund um den Wolf aufzeigen. Zu betonen ist, dass wir keine Wolfshasser sind. Aber wir möchten solche Bilder, die uns täglich erreichen, nicht mehr sehen wollen.
Wir möchten aber auch kein Leid für die Weidetiere, die neben dem Fleisch, der Milch, dem Fell und der Wolle auch eine Grundlage für unser Leben und unsere Ernährung darstellen.
Jeder Haushund, der sich auffällig benimmt, wird gnadenlos eingeschläfert weil er aus behördlicher Sicht gefährlich ist. Manchmal geschieht dies auch fälschlich. Das wird hingenommen!!!
Aber wo bleibt die gezielte Tötung von Wölfen, die mit zunehmender Zahl in die von Menschen genutzten Gebiete eindringen und dort zur Gefahr für wehrlose Weidetiere werden?
Unser Verein fördert zwar den Schutz von Herden durch Herdenschutzhunde, aber wir sind keine Lieferanten für Wolfsfutter. Daher prüfen wir vor einer Vermittlung in die Arbeit, ob ein HSH für den Schutz der Weidetiere einsetzbar ist oder nicht. Wir bieten ein Coaching für die von uns vermittelten Hunde an.