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Kein Freispruch für Behörden und deren Mitarbeiter oder wenn der Amtsschimmel wiehert!

Man könnte so langsam den Eindruck gewinnen, dass Behördenmitarbeiter morgens schon ein Paragraphenmüsli zu sich nehmen und sich während ihres Arbeitstages genüsslich an den Paragraphen Chips weiden, die sie im Internet erhaschen können.

Statt vor Ort Missstände zu kontrollieren und Hinweisen aus der Bevölkerung gezielt und organisiert nachzugehen ist, scheint die digitale Welt des Internets bequemer zu sein. Da werden Webseiten von Vereinen oder Hundeschulen durchforstet, ob man nicht etwas findet was gegen irgendeinen Paragraphen verstößt und man seinem Arbeitgeber seine Daseinsberechtigung nachweist, indem man Bußgelder verhängt oder Ordnungswidrigkeitsverfahren einleitet.

Dort sitzen sie, die Mitarbeiterin wie ein Förster ohne Wald. Gefangen in Anordnungen, Erlassen und Vorschriften. Bei Nachfragen über den Sinn oder Unsinn derer solcher wird auf eine Order von oben verwiesen. Haben diese Paragraphenverdauer einen direkten Draht zu göttlicher Instanz?

Es trifft sicher nicht auf alle Behördenmitarbeiter zu, doch bedauernswerter Weise auf die meisten. Wer sich selbst hier wiederfindet, sollte über sich selbst nachdenken.

Nachfolgend werden nur ein paar Beispiele aus fast 20 Jahren Tierschutz unseres Vereins wieder gegeben.

• Landkreis Hannover Land:6 Kaukasen brechen immer wieder aus einem Grundstück in Burgdorf aus und verunsichern die Bevölkerung. Halter etwas älter, gesundheitlich angeschlagen und will Hunde nicht abschaffen. Unser Verein wird von Vet-amt um Hilfe gebeten, fängt die Hunde aus dem Grundstück und übernimmt sie. Bemerkenswert war, dass die Polizeihundeführer oder Ordnungsamt- und Vet-Amt Mitarbeiter nicht einmal bei Verladen geholfen haben, obwohl sie im Gegensatz zu uns in voller Schutzkleidung waren. Selbst das Gespräch mit dem Hundehalter wurde durch uns geführt, was vor Ort dazu führte, dass der Halter die Hunde sofort übereignete und somit der Behörde lange Unterbringungskosten und eventuelle Prozesse ersparte.

• Landkreis Diepholz: 2007 wurden in unserem Verein vermehrt körperlich defekte Kangal als Nothunde angenommen. Nachfrage ergab, dass sie alle aus einer Massenzucht in Twistringen stammten. Ein Besuch inkognito vor Ort zeigte schlimme Zustände. Abgemagerte Hunde , kranke Welpen usw. Der Besuch bei der zuständigen Behörde ergab, dass man über die Zustände dort seit Jahren informiert ist, man handeln müßte , aber keine Ahnung hatte wohin mit 128 Kangal. Unser Verein hat sich bereit erklärt die Verantwortung für diese Tiere zu übernehmen, so dass diese Massenzucht im August 2007 endgültig geschlossen werden konnte. Dies war für die Gemeinde Diepholz recht praktisch und ohne viel Aufwand. Die gesamte Organisation, medizinische Versorgung und Unterbringung und Vermittlung wurde durch unseren Verein geleistet.

• Landkreis Salzwedel: Amts-Vet und Ordnungsamt bitten um Hilfe bei Überprüfung der Aggressivität von 3 Am-Staffs , die in der Nachbarschaft einen Hund getötet haben, nachdem sie aus Grundstück entwichen waren. Beide Behördenmitglieder hatten Angst vor den Hunden, obwohl diese freundlich und offen waren. Vereinskangal wurde als Testhund eingesetzt. Aktion dauerte 2 Stunden und war kostenlos für die Behörde

• Tierärztliche Hochschule: In Großburgwedel wurde ein Sarplaninac nach Angriffen auf seine Halter mit mehreren Narkosefeilen betäubt und in TIHO eingeliefert. Ärzte stabilisierten den Hund und forderten am nächsten Tag die sofortige Abholung, da der Hund massive Aggressionen zeigte. Vet-Amt und Ordnungsamt überließen hilflosen und verängstigten Halter sich selbst. Unser Verein hat diesen Sarplaninac vor Ort abgeholt, sich übereignen lassen, ihn artgerecht erzogen und vermittelt. Dauer ca. ½ Jahr. Keine Kosten für Behörden.

• Landkreis Salzwedel: Hilfestellung bei Überprüfung von Wohnungshaltung eines Am-Staffs. Amts-Vet hatte Angst, auf Grund mangelnder Hundekenntnis. Auch das Gespräch mit Hundehalter wurde durch den Verein geführt, um in Zukunft Distanzlosigkeit des unerzogenen Hundes auf Menschen zu vermeiden. Kostenlose Aktion des Vereins

• Tierheim Berlin: Übernahme von Moskauer Wachhund und Kuvacs, beide Langzeitinsassen im Tierheim und keine Chance auf Vermittlung und drohender Euthanasie.

• Vet-Amt Wuppertal: Übernahme von Kangalrüden, die zum Hundekampf eingesetzt worden waren und als besonders aggressiv in der Öffentlichkeit aufgefallen waren. Verbringen des Rüden an einen Platz der hoch gesichert ist und ein Entweichen durch 2,50m Mauer unmöglich ist für den Rüden. Fahrtkosten für 1600 km wurden auch hier vom Verein getragen.

• Landkreis Lüchow-Dannenberg: Hilfe vom Ordnungsamt erbeten wegen Haltung von 2 Kaukasen in Jameln. Haltung überprüft durch den Verein, wobei Ordnungsamt verschwiegen hat, dass das Dorf 1 Woche zuvor durch SEK besucht wurde und Vereinsvorsitzende in akuter Gefahr war beim Besuch. Aber nicht durch die Hunde, sondern politisch motivierte Gruppe. Aufklärung der Halterin über Haltung der zwei Kaukasen durch Trennung. Rüde war kastriert und Hündin attackierte den Rüden, der sichtlich verletzt und abgemagert war. Auch wieder eine für die Hunde erfolgreiche und für die Behörde kostenlose Aktion des Vereins.

• Tierheim Sangerhausen, Sachsen -Anhalt: Eingelieferter Kaukase lässt Niemanden an sich ran. Verein fährt hin und übernimmt Kaukase, erzieht und vermittelt ihn. Kosten zu Lasten des Vereins.

• Wuppertal: Halter hat einen Kangal übernommen, der sich als aggressiv zeigt. Tierheim Wuppertal geschlossen, Ordnungsamt und Vet-Amt fühlen sich nicht zuständig. Unser Verein konnte nicht helfen.

• Dortmund: Polizistin bemerkt mehrfach in ihrem Zuständigkeitsbereich schlechte Haltung von Kangal. Sie kontaktiert uns direkt, da sie um die langen Instanzen der Behörden weiß. So wurden 3 Kangal innerhalb von 2 Jahren unbürokratisch aus ihrem Elend befreit und durch unseren Verein vermittelt.

• Köln: ungewollter Wurf von 8 Kangal bei Familie. Betreuende Tierärztin diagnostiziert Futtermittelallergie der säugenden Hündin, da diese das Essen erbricht. Halter total unbedarft und überfordert. Vor Ort Besuch ergibt, dass die Hündin auf Grund von Mangelernährung nicht ausreichend säugen kann und ihr Futter für die Welpen vorverdaut. Sofortige Übernahme von Hündin mit den Welpen, da örtliches Tierheim keine Kapazitäten hat.

• Buchholz-Seifen: Halter von mehreren Tieren verstirbt. Tierschutzorgas kümmern sich um Versorgung der Tiere, wie Vögel, Kaninchen, Katzen und Hunde. Behörden sehen keinen Handlungsbedarf. Ein Kaukase wurde von unserem Verein übernommen, da er von keiner Tierschutzorga übernommen werden konnte. Er konnte auch nicht länger auf Grundstück verbleiben, da es unzureichend gesichert war und der Rüde einige Male entwichen ist. Seine Euthanasie stand seitens der Behörden im Raum .

• Vet-Amt Hannover: Vet Amt bittet um Übernahme oder Hilfe bei Vermittlung von CAO, der im häuslichen Umfeld gebissen hat und nun im Tierheim Hannover sitzt. Uns ist der Hund und Halter bekannt. Wir haben aber keinen Platz und konnten zu dem Zeitpunkt den Hund nicht übernehmen.

• Holzminden: Halter zerrt Kangalhündin aus Auto und schlägt und tritt sie zusammen. Passanten greifen ein, Hündin landet im Tierheim. Tierheim und Vet-Amt bitten um Hilfe. Hündin wird durch Verein übernommen und schnell vermittelt.

• Harsewinkel: Verein informiert Ordnungsamt über Vermehrung von Kangal. Keine Verfolgung des „Züchters“ . Aber über Jahre kranke und verhaltensauffällige Hunde aus dieser Stätte, die entweder in unserem Verein landen oder in einem Tierheim.

• Landkreis Hassberge , Bayern: Kangalwelpe wird von Tochter unüberlegt gekauft. Eltern bringen Welpen zu uns, da Tochter nur ein 1,5 Zi Appartement hat. Wir stellen fest, dass Welpe viel zu jung zur Abgabe gewesen ist. Anruf bei zuständiger Behörde ergibt, dass wir ein Gutachten von einem Tierarzt brauchen, da man uns die fachliche Einschätzung nicht glaubt. Dieser schätzt den Welpen auf max. 6 Wochen laut Zahnstand. Verfolgung der Anzeige wird von Vet-amt auf Ordnungsamt übertragen. Halter der adulten Tiere ausreichend bekannt in Ort wegen mehrerer Beissvorfälle. Anzeige verläuft im Sand. TA Kosten inclusive des Gutachtens zu Lasten des Vereins.

• Landkreis Schweinfurt: Nachbarn melden eine nicht artgerechte Haltung eines Kangal, der auf 6m“ mehr als 23 Stunden eingesperrt ist. Ehrenamtliche machen Fotos und Audio Aufnahmen. Vet-Amt kontrollierte zwar aber fand keinen Kot im Zwinger. Als Verein auf mögliche Gefahr durch mangelnde Sozialisierung für die Öffentlichkeit anmerkt und die Haftung des Vet-Amts anspricht wird die Dame pampig und legt auf. Somit kein Handlungsbedarf. Jaulen und verzweifeltes Bellen wird auch vom Ordnungsamt ignoriert, da man sich auf den Bericht der Vet -Ärztin verlässt. Bis zum heutigen Datum hat sich dort nichts getan, da keiner sich zuständig fühlt.

• Ganz Deutschland: Mit der Einführung des §11 8f wollte man die Ausbildung bzw. die Arbeit von Hundetrainern regeln. Nach unserer Meinung dient diese Anordnung dazu eine Behörde zu finanzieren. Denn tatsächlich hat sich an der Qualität der Trainer nichts geändert. Bei Herdenschutzhunden ist sie sogar schlechter geworden, da strikt nach Methode gearbeitet wird. Selbst zertifizierte Hundetrainer rufen bei uns an und erbitten Hilfe und Beratung. Auch die Kriterien zur Erteilung nach §11 8f sind unserer Meinung nach zweifelhaft. Ein Amtsveterinär, der durch mangelnde Praxis kaum etwas von Verhalten eines Hundes weiß, entscheidet über die Zulassung oder Zertifizierung eines Hundetrainers. Anlass für diese Anordnung sind tierschutzwidrige Ausbildungsmaßnahmen. Diese haben aber nicht abgenommen.

• Durch Corona wird nun alles an Hilfe für einen Hundehalter endgültig unterbunden mit absurden Maßnahmen, die auch zertifizierte Trainer weitgehendst arbeitslos machen. Die Resultate werden wir in spätestens 1 Jahr in den Tierheimen sehen, wenn verzweifelte Halter sich über das Internet Rat erhoffen und ein wenig von allem probieren.

• Über mangelnde Zusammenarbeit bei sachdienlichen Informationen durch unseren Verein haben wir auch hier ein reales Beispiel von einem schlechten Trainer, der bis heute mit Hunden arbeitet, Zuchtwart und Ausbilder für Schutzhunde ist:

Dortmund: Unser Verein meldete in Dortmund einen Trainer den Behörden, der einen 14 monatigen Kangal in 6 Wochen Ausbildungspension zu einem Beisser ausgebildet hat. Diese Angelegenheit wurde trotz beweisender Videoaufnahmen nicht weiterverfolgt. Der Hund wurde durch unseren Verein in fachgerechte Hände vermittelt, nachdem er aus Risikogründen nicht in der kinderreichen Familie bleiben konnte.

 

Dieses sind nur wenige Aktionen unseres Vereins. Unser Anliegen ist das Tierwohl und wir studieren nicht so lange Paragraphen bis sich die Notlage gelegt hat. Wir sind der Überzeugung, dass Hilfe sofort zu erfolgen hat und hinterher kann man die nötigen rechtlichen Schritte unternehmen, um Vergehen zu bewerten.

Viele Herdenschutzhunde haben auf Grund von Nichthandeln, falschem Handeln von Behörden ihr Leben verloren. Wir urteilen hier auch nicht über einzelne Behörden, die sich an Vorschriften klammern, sondern unser Apell geht an die Behördenmitarbeiter.

Es geht hier nicht um Erfolgsfähnchen, die man sich an den Behördenhut steckt, sondern um Sicherheit und Tierwohl. Natürlich ist es bequem sich die Webseiten von Vereinen und Trainern in der warmen Amtsstube anzusehen und nach Fehlern zu suchen. Aber wem nutzt dieses? Den Tieren in den seltensten Fällen wie wir speziell aus der Nutztierhandlung auch wissen.

Ohne unsere gemeinnützige Arbeit, auch als Trainer, hätten in den letzten 20 Jahren sehr viele Herdenschutzhunde und deren Mixe ( speziell Importe aus dem Ausland) ihr Zuhause verloren, eventuell auch ihr Leben oder wären lebenslang in einem Tierheim gelandet. Die Kosten werden dann dem Steuerzahler oder der Tierschutzorganisation hinter dem Verein aufgebürdet.

Unser Verein finanziert sich durch unsere ehrenamtliche Arbeit und bietet seit fast 20 Jahren den unverstandenen Herdenschutzhunden eine Zuflucht. Davon haben sehr viele Behörden Gebrauch gemacht in den letzten 20 Jahren.

Statt sich über Unterstützung zu freuen, sind derzeit Behördenmitarbeiter hoch motiviert uns ins Visier zu nehmen, da wir nicht nach Antragformularen und Zuständigkeitserfüllung arbeiten, sondern einfach helfen. Und das zum Schutz der öffentlichen Sicherheit und Ordnung.

Die behördlichen Mitarbeiter berufen sich auf ihre amtliche Tätigkeit, ihre Paragraphen und Anordnungen.

Regeln sind wichtig, dem stimmen wir zu, Aber dann muss der Mitarbeiter auch die Verantwortung tragen für sein Handeln. Egal ob richtig oder nicht. Denn er handelt nicht als Behörde sondern im Auftrag und ist vollumfänglich für sein Handeln persönlich haftbar. Hier bitten wir die entsprechenden Mitarbeiter mal zur Recherche zu ihrem eigenen Berufsstand.

Unser Verein trägt vielfach zum Wohl eines Herdenschutzhundes bei, hält sich möglichst an den vorgeschriebenen Rahmen und hilft wo es nötig ist. Unsere Maxime ist das Miteinander und nicht das Gegeneinander.

Aus der Not heraus finden sich denkende und mitfühlende Menschen, die eine Lösung suchen und gemeinsam finden. Das waren der Anlass den Verein Herdenschutzhund-Service e.V. zu gründen.

Wir betrachten unsere Arbeit als wertvoll im Sinne eines Lebewesens und lassen uns nicht von unsinnigen Verordnungen verwirren.

Die Vorsitzende

R Ö S N E R, Eleonore